Und nochmals eine MagLoop Antenne

Und nochmals taucht eine neue magnetische Loop Antenne aus den USA auf.
Die Firma presiceRF  bietet einige magnetische Loop Antennen in ihrem Sortiment an.
Zur Auswahl stehen eine Deluxe Version, Express, eine HG3 Stepper und eine SOTA Version. Die Preise bewegen sich zwischen 300 US$ bis 1200 US$ für die beste Variante mit einem elektronischen Abstimmgerät. Die Antennen funktionieren als Standardvariante vom 40m bis ins 10m Band und können mit einem sogenannten Resonator in der Frequenz bis ins 60m/80m Band erweitert werden. Die max. Leistung wird bei den meisten Antennen (Ausnahme ist die SOTA Version mit 15W) mit 45W PEP angegeben.

   PreciseRF

Bild aus Homepage PreciseRF 

 

Schaut man sich die Antennen etwas genauer an, stechen einem schon ein paar Dinge ins Auge. 
Öffnet man z.B. die Application Note der Express Precise Loop, findet man auf dem Titelblatt den ersten Schreibfehler. Die amerikanischen Kollegen sind sich offenbar nicht einig, ob ihre Firma PreciseLoop oder PeciseLoop heissen soll und so lässt dieses Datenblatt diese Option offen. 

Und so findet man auch die max/min Betriebsfrequenz in der Application Note nicht, und der Kunde kann wohl nur erahnen, bei welchen Frequenzen sich die Antenne betreiben lässt, oder man lädt den Gesamtkatalog aus dem Internet. Diese Application Note erwähnt auch einen Antennengewinn von 1.5dBi und schreibt auf derselben Zeile einen Gewinn von 3-7dBd. Der Antennengewinn wird mit einem tief hängendem Dipol verglichen, was dann auch zu den positiven Gewinnangaben führt. Zudem sind diese Gewinnangaben mit EZNEC simuliert und deshalb so gut wie nichts wert. 

Richtig abenteuerlich wird es dann bei weiteren Angaben von Verlustwiderständen der magnetischen Loop Antenne. Schaut man sich die vermeintliche Formel der Berechnungen an, beschleichen den gewieften Funkamateur schnell grosse Zweifel ob diesen Berechnungen.
Lässt man diese Application Note einmal ausser Acht, kann man sich auf die Antenne selbst konzentrieren. Die Antenne kann mit sogenannten 60m/80m Resonatoren im Frequenzbereich erweitert werden, was dann auch mit 65US$ zu berappen ist. Für dieses Geld darf man dann auf 80m/60m nur mit max. 10W senden.

Diese Resonatoren sind lediglich ein trimmbarer Kondensator an zwei Bananenstecker, welcher in Parallelschaltung zum bereits bestehenden Abstimmkondensator eingefügt wird. Der Materialwert dieser Resonatoren dürfte bei ca. 4 US$ liegen. 

 

Resonator

Innenleben des Resonators zur Erweiterung der Betriebsfrequenz auf 60m oder 80m

 

Schaut man über diese Unzulänglichkeiten und grosszügig kalkulierten Verkaufspreise hinweg, ist diese Antenne sicher eine valable Konkurrenz zu bereits etablierten magnetischen Loopantennen. Nicht vergessen sollte man die Liefergebühren der Antenne aus den USA, welche z.B. bei der Express PreciseLoop mit 65 US$ doch ordentlich zu Buche schlagen (+22% zum eigentlichen Verkaufspreis). 

Eine magnetische Antenne ist simpel aufgebaut und mit einem Eigenbau lässt sich dieselbe Performance erreichen. Der nächste Winter mit langen Nächten steht vor der Türe! Willkommen im Bastelland. 

 

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