Funk-Amateur-Club Basel

© Matthias HB9TPN

 

Dieses Jahr nahm ich wieder am National Mountain Day aus dem Kanton Wallis teil. Ich versuchte, den Aufwand so gering wie möglich zu halten, was auch dem Contest-Reglement entspricht. Dieses sagt, dass die komplette Ausrüstung, mit wenigen Ausnahmen, maximal 6kg wiegen darf. Selbstverständlich gibt es keine Contest-Polizei und die Einhaltung des Reglements ist Ehrensache! 

Schon vor längerer Zeit baute ich mir einen sogn. 80m-Leichtdipol, welcher tatsächlich nur gerade ein paar Gramm wiegt. Am Vorabend vor dem Contest suchte ich mir ein schönes Plätzchen zum Aufbau der Antenne. Der 80m-Leichtdipol war schnell in den Bäumen und die Abstimmung war noch vom letzten Jahr in Ordnung.
Die Probe QSOs an diesem Abend waren ebenfalls erfolgreich. Ich bemerkte, auch aus den Erfahrungen der letzten Jahre, dass die Signale bescheiden waren und ich befürchtete, dass der Contest eher harzig verlaufen würde. Zum gültigen NMD-QSO gehört der Austausch eines 15 Buchstaben langen Wortes oder auch eines Satzes. Mit einem Empfangssignal knapp über der "Grasnarbe" werden die Worte oder Sätze dann zur audioellen Herausforderung. 

Der Contest Sonntag verhiess wettertechnisch nichts Gutes. Der Conteststart war noch erträglich. Doch das Wetterradar zeigte die erste Wetterfront in der Ferne und im Regen wollte ich dann doch nicht contesten. Die Empfangssignale waren anfangs einigermassen hörbar und die erste Stunde gelangten einige QSOs ins Log. Je länger der Contest dauerte, desto schlechter wurden die Funk- und Wetterbedingungen. 

Nach ca. 1.5h Funkerei musste ich abräumen. Die Wetterfront erreichte mich und die Dämpfung auf dem 80m-Band wurde immer grösser. Auch aufgrund der HF-Abschattung am Walliser Südhang waren die Signale von Beginn weg nicht sehr laut. Durch die Tagesdämfung wurde es noch schwieriger, die Signale korrekt aufzunehmen. 

Bei genauerer Betrachtung gab es an meinem Standort durch die Topographie einige grössere Nachteile. Obwohl mein QTH über 1500 m.ü.M. war, ist der Standort nicht NMD tauglich. Die NMD-Gegenstationen sitzen praktsich alle jenseits der Alpen. 

Damit ergibt sich, als Beispiel, folgendes zu überwindendes Höhenprofil zwischen dem Wallis und dem Wisenberg (BL, 1002 m.ü.M.):  

Hoehenprofil VS Wisenberg

Eine guter angesterbter Antennenabstrahlwinkel von ca. 20° ist mit diesem Höhenprofil nicht möglich. Die HF-Energie erwärmt höchstens die umliegenden Berge. Verbunden mit der Tagesdämfung auf tiefen Frequenzen und der zu tiefen Antennenaufbauhöhe für das 80m-Band (<< Lambda/2) erweist sich mein NMD-QTH als nicht optimal. 
Aber das ist eigentlich egal - Hauptsache dabei gewesen!

NMD 2024 1

Aufhänge- und Einspeisepunkt des NMD 80m-Dipols

 

 

Links: 

USKA NMD

Hamlocator mit Höhenprofil