von © Markus, HB9GSR
Es begann am HB-EmCon Contest am 10.11.2019. Der kurz zuvor erstandene Bleigelakku sollte sich nun beweisen. Akku vollgeladen, Polklemmen, Bananenstecker alles vorbereitet. Der TS 590SG lief am Akku. Schon rief eine Station aus dem Welschland und wartete auf eine Antwort……Senden…..buff….Transceiver aus!?? Nach zwei weiteren erfolglosen Sendeversuchen und etwas Nachdenken stelle ich die Sendeleistung von 100 Watt auf 50 Watt herunter und konnte dann endlich die Station arbeiten. Aber bei 12,2 V aus dem Akku war der Kenwood nicht bereit, die volle Leistung zu bringen. Ich versuchte es dann noch mit dem FT 991A. Er ging beim Senden zwar nicht aus, regelte aber einfach von sich aus die Leistung auf etwa 50 Watt herunter. Ein Bleiakku liefert einfach keine 13.8 Volt. Was tun?
Im WWW finden sich viele DC-DC Wandler, aber nur ganz wenige mit der erforderlichen Ausgangsspannung von 13-14 V. Geräte, welche auch noch die notwendige Leistung bringen, um einen 100 Watt TRX zu speisen, finden sich dann nur noch einzelne. Und die waren aus dem professionellen Segment und nicht bezahlbar. Ich wollte schon aufgeben, da stolperte ich über einen Händler vom Bodensee aus dem Segment Caravaning und Schiffsausrüstung. Das Bordnetz auf Freizeitschiffen und Wohnmobilen läuft auf 12 V, weist aber erhebliche Spannungsschwankungen auf, je nach Ladezustand der Verbraucherbatterie und ob Motor und Alternator gerade laufen. Für empfindliche Geräte (auf einer Yacht hat es fast immer auch ein UKW-Funkgerät) braucht es einen DC-DC Wandler, der die Schwankungen auszugleichen vermag. Beim Gleichspannungswandler von Votronic DCDC 1212-20 lässt sich die Ausgangsspannung in vier Stufen zwischen 12.0 und 13.8 V einstellen. Er liefert eine Dauerstromstärke von 20 Ampere und arbeitet bei einer Eingangsspannung zwischen 10.6 und 16.5 Volt sowohl aufwärts wie abwärts. Ideal für meine Zwecke! Ich bestellte also unter https://shop.cabotz.ch/ ein Gerät, das auch gleich für maritime Verwendung geschützt ist. Am nächsten Tag rief mich ein freundlicher Herr an: „Ich hätte einen Wandler bei ihm bestellt. Das komme nicht oft vor. Wofür ich den denn verwenden möchte?“ Er verstand mein Problem sofort und bestätigte, dass das Gerät dafür tauglich sei. „Er müsse es aber in Deutschland bestellen, es sei eine kleine Firma und ich müsse evtl. warten, bis sie eine neue Serie produzieren. Es könne ein paar Wochen dauern.“ Kein Problem, der nächste Fieldday ist erst in ein paar Monaten. Er fand dann leider nicht statt, weil die Welt in einer Pandemie versank…..
Nach 3 Wochen schon kam das Päcklein vom Bodensee. Ein niedlicher kleiner Apparat! Mit einem Lüfter – also kein Einbau in ein Gehäuse, sondern skrupelloses Basteln war angesagt! Auf dem Estrich fand sich ein kleines Holzbrett und ein Stück Plexiglas. Im Keller ein Rest Kupferblech. Im Baumarkt um die Ecke gab es dazu eine passende Holzleiste, dicke Lautsprecherlitze, kleine Messingschrauben und einen Druckschalter für eine Nachttischlampe. Batteriepolklemmen, Bananenbuchsen und grössere Kabelschuhe lieferte der Elektronikfachhandel. Eine schöne Crimpzange mit Wechselbacken hat sich auch noch irgendwie mit in die Schachtel geschlichen….. Skrupelloses Sägen, Leimen, Bohren, Schrauben und Löten…. welch ein Bastelvergnügen! Die Ästhetik kam wohl etwas zu kurz, aber der Transceiver lief schon bald problemlos mit voller Leistung am Akku. Auf dem Brettchen hatte es noch Platz und ein Voltmeter, um die Batterie zu überwachen, wäre noch ganz praktisch. Wasserdicht, digital und gut zur Aufputz-Montage auf dem Brett – fünf Stück direkt aus China. Es dauerte ein paar Wochen, aber sie kamen….zollfrei in einem wattierten Couvert. Das letzte Zubehör war noch eine USB-Ladestation mit 12 V Anschluss. Diese findet man natürlich auch im Internet, und zwar beim Autozubehör. Dann fiel mir nichts mehr ein und es hatte auch keinen Platz mehr auf dem Holzbrettchen.
Die Apparatur kam im letzten Lockdown Sommer in unserem stromlosen Garten während einigen Tagen zum Einsatz und funktionierte einwandfrei. Ein altes Solarpanel hat den Akku immer wieder nachgeladen. Voltmeter und USB-Ladestation erwiesen sich als recht nützlich. Unter diesen Bedingungen im Freien konnte ich keine Störgeräusche des Wandlers im Transceiver feststellen. Im Innern eines Autos zusammen mit einer Mobilstation hingegen waren am Betriebstechniktag unseres Amateurfunkkurses gewisse Interferenzen auf einem Band zu hören. Es kommt wohl auf das jeweilige Setting an.
Lieferadressen:
https://shop.cabotz.ch/pi/Votronic/DC-DC-Gleichspannungs-Wandler/gleichspannungs-wandler-dcdc-1212-20.html