© Markus HB9GSR
An unserem zweiten Club-Basteltag Ende Januar 2020 haben wir den von Gerald HB9CEY sorgfältig projektierten R-Tuner zusammengebaut. Alles klappte und alles passte – es war ein richtiges Vergnügen! Und auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz (vor Lockdownzeiten). Am Abend durfte jeder seine kleine Matchbox samt Mantelwellensperre mit nach Hause nehmen.
Das Herstellen einer Antenne kam als Hausaufgabe mit. Ich habe ein paar Versuchsreihen durchgeführt und so auch den neuen R-Tuner kennengelernt. Zuerst erhielt er einen Strahler aus 13.4m verzinkter Antennen-Stahllitze, welcher stets so belassen wurde. Beliebiges Gegengewicht. Bei einer Aufbauhöhe von 2 m mit schräg nach oben laufendem Strahler zeigte sich im Wasserfall ein auch gut hörbares Störgeräusch, welches fast verschwand, wenn die Matchbox 5m über Boden hing. Also: je höher desto besser ( eigentlich nichts Neues ).
Danach habe ich den Einfluss der Länge der Coax-Speisung angeschaut und mit 5m, 16.6m und 33.2m Aircell 5 getestet. Man erkennt, dass das SWR in den Wellentälern höchstens eine halbe S-Stufe variiert. Verschiebt man in einem nächsten Schritt die Wellentäler auf unsere Bänder, so kann man sagen, dass die Länge der Speiseleitung wenig Einfluss hat.
Im nächsten Schritt wurde evaluiert, wie die Lage des Gegengewichts die Abstimmung beeinflusst. Ausgestreckt am Boden liegend 180 Grad zum Strahler, nachlässig auf einen Haufen geworfen oder senkrecht nach unten hängend 90 Grad zum Strahler. Auch hier ist der Einfluss nicht besonders gross. Das System scheint relativ robust zu sein, also gut geeignet für einen portablen Einsatz.
Im letzten Schritt habe ich die Länge des Gegengewichts so variiert, dass die SWR-Wellentäler auf die verschiedenen Bänder zu liegen kamen. Das Gegengewicht lag jeweils ausgestreckt auf dem Balkon. Wie auf der Graphik ersichtlich ist, kann man mit drei unterschiedlichen Gegengewichten das System auf den Bändern 40m, 20m, 17m, 12m und 10m auf ein SWR von weniger als 1.5 abstimmen. Das Gegengewicht für 20/10m habe ich mit Bananensteckern um 2.45m verlängert, um auf 17m eine gute Abstimmung zu bekommen; 12m gab’s gratis dazu. Das 30m Band und das 15m Band zeigen für alle Gegengewichte ein gleiches SWR von 2.5 resp. 2.0. Ich denke, dass man für diese Bänder die Strahlerlänge ändern müsste. Die Bänder unterhalb 40m habe ich nicht berücksichtig, da der schlechte Wirkungsgrad des kurzen Strahlers die Freude trüben dürfte.
Die QSOs nachfolgender Liste habe ich mit meinem FT991-A mit 100 W Leistung und mit guten Rapporten gearbeitet ohne Einsatz des eingebauten Tuners. Dabei hing die Matchbox am Balkongeländer im 4. Stock auf 12 m über Grund in Haute Nendaz (VS) und der Strahler lief als steiler Sloper vom Haus weg nach unten. Gegengewicht 90 Grad zum Strahler auf dem Balkon liegend. Die Mantelwellensperre war wie immer bei der Matchbox. Die Ausbreitung nach Westen in die USA ist in Haute Nendaz grundsätzlich besser als in Basel.